Clubheim Geschichte
Von der Skihütte »Lutertannen« zum Clubheim
Bei der Gründung der SAC-Sektion Uzwil mit 50 Mitgliedern am 24. März 1920 nahm in der 6‑köpfigen Kommission bereits ein Hüttenwart Einsitz. Auf einer Streiftour Ende November wurde auf Lutertannen eine Skihütte ausfindig gemacht, ein Mietvertrag für Fr. 50.- p.a. mit dem Landwirt Hr. Wickli aus Ennetbuel ausgehandelt und am 11./12. Dezember mit einem fröhlichen Hüttenabend eingeweiht. Mit viel Arbeitseinsatz und Begeisterung wurde aus dem etwas verwahrlosten Sennenstübli ein wohnliches Esszimmer mit Schlafraum eingerichtet. War am Anfang eine Benützung nur im Winter möglich, konnte durch einen Umbau des östlichen Giebels im Jahre 1925 auf 20 Schlafplätze auch ein Sommeraufenthalt eingehandelt werden. Frühjahrs-HV im Rietbad,traditionelle Hüttenchilbis waren jahrelang mit der einfachen »Lutertannen-Hütte« verbunden.
Der Wunsch nach einer eigenen Unterkunft wurde immer grösser. Suche nach Wasser, Bauplatz, evtl. Erwerb einer Militärbaracke mit entsprechendem Umbau beschäftigte die Kommision. Infolge Finanzierungsproblemen, Kriegsausbruch, unsicherer Welt — und Witschaftslage wurde der Wunsch aber vorerst aufgeschoben. Den Stein ins Rollen brachte 1949 eine Neuabfassung des Mietvertrages mit eingeschränkter Sommerbenützung. Die Quellen- und Bauplatzsuche wurde intensiviert und an der HV-1950 konnte von einer Wasserstellen- und Bauplatzsicherung im Baurecht mit der Alpkommission Selamatt berichtet werden.
Schlag auf Schlag folgten die Ereignisse. Baupläne, Offerten, Arbeitsvergabe, Finanzierung durch Schenkungen, Anteilscheinzeichnung, Fronarbeitsstunden-Zusicherung etc. beschäftigte nun die die ganze Sektion. Kaum erfassbare Leistungen wurden von der Seite der Mitglieder erbracht wie: Wasserquelle fassen, Wasserleitungsgraben mit Leitung erstellen, Aushubarbeiten, Materialtransporte ab Bergstation zum Bauplatz von Täfer, Balken, Kochherd, Oefen usw. In Uzwil waren fleissige Hände am Holz zuschneiden, Tische, Bänke, Hocker, Stabellen und viel mehr herstellen. Kräftige Hände und Arme waren gefragt, um all die sperrigen Gegenstände auf Buckel und Karren herzuschaffen. Als Lichtquelle bis in die späten Nachtstunden diente am Anfang ein 2‑Taktmotor mit 24- Volt ‑Dynamo. Ein Jahr später übernahm ein Deutz-Diesel mit Batteriespeicher die Lichtstromversorgung, bis sich im Sommer 1961 die Gelegenheit bot, mit einer Freileitung und ca. 50m Kabelzuführung in den Keller, bei der Ruestelskiliftanlage anzuzapfen. Mittels Trafo wurde das Lichtnetz belassen. Immense Arbeitsstunden wurden geleistet, viele Schweisstropfen abgewischt bis am 4. November 1951, einem strahlend schönen Wintertag einegrose Festgemeidde das neu erstellte Heim einweihen konnte.
Das mit viel Liebe und Enthusiasmus entstandene Gemeinschaftswer wird sich mit Unterstützung vom Hüttenchef und fleissigen Helfern fachkundig betreut und unterhalten. Das mit 20 Schlafplätzen ausgebaute Clubheim wird gerne von jungen Familien und Mitgliedern übers ganze Jahr benutz und ist idealals Ausgangspunkt für Skitouren und Bergwanderungen im Churfirstengebiet.
Verfasst von Otto Burkhard
März 2000