Rot­tal­grat — Jungfrau

 

Hüt­ten­zu­stieg Sams­tag 20.7.2013

Andy und ich tra­fen uns um 4:48 in Uzwil am Bahn­hof Gleis 2. In Inter­la­ken ver­mehr­te sich die Grup­pe um Patrick und Andre­as. Wir star­te­ten zei­tig um 09:00 Uhr in Ste­chel­berg Post auf  910m Rich­tung Rot­tal­hüt­te SAC auf 2755m. Eine Holz­ta­fel wies uns den Weg mit 5 Stun­den an. Dank der küh­len Tem­pe­ra­tu­ren (Nord­hang) war der Hüt­ten­auf­stieg von gut 1800m ein rei­ner Genuss. Etwa nach der Hälf­te der Stre­cke tra­fen wir dabei auf eine klei­ne Zie­gen­her­de. Der Weg war bewach­sen mit far­ben­träch­ti­gen Blu­men. Der Früh­som­mer ist eben eingetroffen.

Nach gemüt­li­chen 4h ist das Zwi­schen­ziel erreicht, impo­sant unter den Nord­wän­den von Glet­scher­horn und Äbe­ni Flue gel­ge­gen stand die Rot­tal­hüt­te. Begrüs­sungs­tee von den Hüt­ten­war­ten und ein küh­les Bier run­de­ten den Auf­stieg ab.

Wir tausch­ten uns aus und hat­ten tol­le Gesprä­che. Andre­as und Patrick stu­dier­ten den Auf­stieg für den kom­men­den Tag. Die Hüt­ten­war­tin ist an einer Nie­ren­ko­lik erkrankt und wie in sol­chen Fäl­len üblich, wur­de das Luft-Taxi bestellt. Nichts ist so schlecht, dass es nicht noch was gutes dar­an hat. Ich durf­te an den Herd und konn­te für die 14 Per­so­nen einen fei­nen Z‘Nacht kochen. Zum Glück mal kein Voressen.

Auf­stieg via Inne­ren Rot­tal­grat 21.7.2013

Nach einer kur­zen Nacht stan­den wir um 4:00 Uhr auf. Mor­gen­es­sen, ein­klei­den und packen war ange­sagt. Alles ging ruck zuck von stat­ten. Die Fran­zo­sen Grup­pe mit 4 Teil­neh­mern star­te­te etwas frü­her. Der Hol­län­der als Ein­zel­kämp­fer misch­te sich zwi­schen die Gruppen.
Zuerst folgt wir den Weg­spu­ren hin­ter der Hüt­te, wel­che uns die bereits gestar­te­te Fran­zo­sen­grup­pe leg­te. Zur Ori­en­tie­rung sind immer wie­der her­zi­ge, klei­ne rote Mari­en­kä­fer aus Stei­nen ange­bracht. Über ein paar ein­fa­che Fels­stu­fen gelang­ten wir auf den Inne­ren Rot­tal­grat. Die­sem folg­ten wir noch­mals etwas über wei­te­re Weg­spu­ren, bis sich bald der Wei­ter­weg nach links über Plat­ten und Bän­der begibt. Es fin­den sich auch hier immer wie­der mal Markierungen.

Über eini­ge Fel­sen und stei­le­re Firn­fel­der gelang­ten wir so schon bald zu den ers­ten bei­den Fix­sei­len, wobei das Ers­te in unse­rem Fall unter dem Schnee begra­ben war. Davor über­hol­ten wir die vor uns gestar­te­te Seilschaft.

Wie meist in sol­chen Situa­ti­on, konn­ten wir die Stel­len gut klet­tern und benö­tigt das Seil nicht zu hoch­zie­hen. Mit Patrick im Vor­stieg wur­den die Pas­sa­gen rela­tiv zügig gemeistert.

Nach die­ser Pas­sa­ge folg­te ein wei­te­res, stei­les Firn­feld, das direkt zum Drit­ten und letz­ten Fix­seil führ­te. Dort war­te­ten wir eini­ge Zeit auf Andre­as und Andy. Wir genos­sen die Aus­sicht und ich konn­te mal durchatmen.

Wei­ter geht es etwas nach rechts, um dann steil über eine Wand­stu­fe nach oben. Von hier ging es noch­mals  aber­mals über Firn- und Fels­ge­län­de auf den Hochfirn.

Auf dem Gip­fel genos­sen wir eine umfang­rei­che Pau­se und gra­tu­lier­ten etwas spä­ter der Seil­schaft, wel­che eben­falls von der Rot­tal­hüt­te gestar­tet war.

Abstieg zum Joch

Der Abstieg über die Nor­mal­rou­te bot kei­ne grös­se­re Schwie­rig­kei­ten, ist aber teil­wei­se recht steil und offe­riert im Fal­le eines Aus­rut­schers kei­ne Auslaufflächen.

 

Die Schlüs­sel­stel­le, vom Rot­tals­at­tal über den Berg­schrund auf den Jung­frau Firn, war noch pro­blem­los zu begehen.

Wegen der guten Bedin­gun­gen beschlos­sen wir  direkt Rich­tung Jung­frau Joch abzu­stei­gen. Auch hier muss­ten wir wie­der sehr gut auf­pas­sen, da die Son­ne den Schnee zum flies­sen gebracht hat­te. Auf pflot­schi­gem Pfad geht es auf den Gletscher.

 

Zügig über den Glet­scher visier­ten wir das Jung­frau Joch an. Die Tou­ris­ten erwar­te­ten uns bereits mit den I‑Pads und Foto Kama­ras. Nach einer Stun­de haben uns Andre­as und Andy auch eingeholt.

 

Zufrie­den und müde fuh­ren wir mit der Bahn nach Uzwil. Und unter­wegs spen­dier­te unser Geburts­tags­kind Andre­as noch ein fei­nes Bier.

 

Andre­as, Patrick und Andy einen herz­li­chen Dank für die Kame­rad­schaft. Stefan